Falun Dafa (auch „Falun Gong“) ist eine Meditationspraxis, die langsame, sanfte Bewegungen mit dem Studium der universellen Grundsätze Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht verbindet.
Am 25. April 1999 versammelten sich mehr als 25.000 Falun-Dafa-Praktizierende vor dem chinesischen Regierungsviertel Zhongnanhai. Es war die größte Kundgebung in China seit der Demonstration am Tiananmen-Platz im Juni 1989. Innerhalb von zwei Monaten wurde die Praxis verboten und wird seither konsequent unterdrückt.
Fakten
100 Millionen – die Zahl der Falun-Dafa-Praktizierenden im Jahr 1998.
1.006 – die Zahl der zwischen Juli 1999 und Juli 2004 nachweislich zu Tode gefolterten Falun-Dafa-Praktizierenden. Nach chinesischen Quellen könnten es sogar mehr als 1.600 sein.
6.000 – die Zahl der inhaftierten Praktizierenden. Mehr als 500 von ihnen wurden zu Gefängnisstrafen von mehr als 15 Jahren verurteilt.
1.000 – die geschätzte Zahl der Zwangseinweisungen in psychiatrische Krankenhäuser.
100.000 – die geschätzte Zahl der Einweisungen in Zwangsarbeitslager.
Tibet
Die stärksten separatistischen Bewegungen existieren in den chinesischen autonomen Regionen Xinjiang, Tibet und Innere Mongolei. Die internationale Aufmerksamkeit gilt allerdings in erster Linie Tibet. TibeterInnen behaupten im Gegensatz zur chinesischen Regierung, dass das Gebiet einmal unabhängig gewesen sei (nach einer entsprechenden Erklärung des Dalai Lama 1912). Seit dem Einmarsch der Volksbefreiungsarmee 1950 ist Tibet von China besetzt. 1959 mündete der Protest gegen die Besatzung in einen bewaffneten Aufstand. Der Dalai Lama – er lebt heute mit mehr als 100.000 AnhängerInnen im indischen Exil – strebt eine Autonomie an, die Religionsfreiheit und politische Selbstverwaltung sicherstellen soll. Andere tibetische PolitikerInnen wie etwa Tenzin Tsundue fordern die vollständige Unabhängigkeit von China.
Fakten
4,6 Millionen – die Zahl der TibeterInnen in China. Weniger als die Hälfte davon leben in der Autonomen Region Tibet selbst.
1,2 Millionen – die geschätzte Zahl der TibeterInnen, die seit 1950 infolge der chinesischen Unterdrückungspolitik ums Leben kamen.
3.000 – die geschätzte Zahl der TibeterInnen, die seit September 1987 aus politischen Gründen verhaftet wurden (viele davon, weil sie sich mündlich oder schriftlich gegenüber AusländerInnen für das Recht Tibets auf Unabhängigkeit aussprachen).
145 – die Zahl der TibeterInnen, die im Jänner 2004 in Gefängnissen oder Internierungslagern festgehalten wurden (1996: 800)
57 – die Zahl der nationalen Minderheiten in China (einschließlich der tibetischen) laut Volkszählung von 1990; sie repräsentierten damals 8,1 Prozent der Gesamtbevölkerung.